Zu Zeiten der Industrialisierung, als die Schule gegründet wurde, brauchte es Gleichschritt. Also wurden die Kinder zu gehorsamen Arbeitern ‚herangezüchtet‘. Aber ist das heute wirklich noch aktuell? Sind Potentialentfaltung und Lebensfreude (auch im Beruf), Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft sowie Fürsorge (zu Mensch und Natur) nicht wichtiger als Wissensvermittlung, Bewertung und Vergleiche? Zumal alles Wissen einfach gegoogelt werden kann?
Früher war man noch der Meinung; ein Kind sei wie ein Rohling, der geschliffen werden müsse. Heute weiss man; ein Kind ist wie ein Samenkorn, in dem alles was es je sein kann schon enthalten ist. (Wie in einem Apfelkern schon die Grösse, Farbe der Blüte, Sorte der Früchte usw. enthalten ist.)
Ich frage mich, ist ein übergeordneter, künstlich erschaffener Lehrplan, der die Kinder nicht fördert, sondern eher alle Beteiligten (Lehrer/Eltern/Kind) unter Druck setzt und einengt wirklich das Richtige? Jedes Kind hat doch seinen eigenen, natürlichen Lehrplan in sich drin. Dort steht wann sie Laufen, Sprechen, Rechnen, Schreiben, Lesen, Velo fahren lernen und alles andere! Dieser Lehrplan ist abgestimmt auf ihre Berufung (dem Ruf ihres Herzens). Die Eltern vertrauen auf den inneren Lehrplan ihres Kleinkindes (und sagen, «auch der lernt mal laufen …»), und plötzlich wird dieser bei Schuleintritt durch einen übergeordneten Lehrplan ersetzt! Wollen wir nach neun Jahren Schule orientierungslose Jugendliche oder wollen wir Jugendliche, die wissen, was sie wollen, was Ihre Herz ruft, die zu Ihrer Stärken und Schwächen stehen, Eigenverantwortung übernehmen um mit ihren Fähigkeiten dienen wollen! Die Kinder sind schon als Kleinkinder fähig, ihr Wissen selber abzuholen (ist es nicht so, mit der unendlichen Fragerei?). Müssen sie dann wirklich belehrt werden? Wenn man den Kindern erlaubt, ihrem Herzen zu folgen und dabei den Verstand zu nutzen, wissen sie ganz genau, was sie wollen und brauchen. Sie kennen ihren eigenen Lehrplan, auch wenn sie nicht mehr Kleinkinder sind! DAS sollte gefördert werden an den Schulen und nicht das Abrackern eines künstlich geschaffenen Lehrplans.